Hola. Ja wir haben März, ja ich hab mich ewig nicht gemeldet. Und ich hab überhaupt keine einzige Entschuldigung. Hahah doch ein ehrliches „sorry ich bin faul und ich steh dazu“ aber mehr fällt mir auch nicht ein.
Aber die Frage, heeey was ist passiert in der laaangen Zeit der Abwesenheit? Mädl, was treibst du eigentlich da am anderen Ende der Welt? Was geht ab?
Also, ich falte meine Hände und fange an zu erzählen. Könnts euch gerne was zu trinken oder essen holen, es könnte etwas länger ausfallen. Hab ja doch ein bissl was aufzuholen.
Erstens einmal, ich hab um kurz meine ganze Familien-Wechsel Zeremonie klar zu machen, bis zum 31.12 in Maipu bei meiner ersten Gastfamilie gewohnt und dann genau zu Silvester am Donnerstag zur Lilli ihrer Familie gewechselt. Es war echt eine sehr coole Zeit bei Ihnen, weil die Familie einfach so das Gegenteil zu meiner ersten war. In Chile gibt es ja leider sehr viele Gesellschaftsklassen, sogenannte Schichten wo man die Leute nach ihren Einkommen einstuft. Früher war ich in der Klasse „media-baja“ was soviel bedeutet wie, dass wir ein Auto und ein kleines Haus (mit klein mein ich auch wirklich klein) hatten. Auch sind wir manchmal wohin essen gegangen, aber unser Leben war schon eher bescheidener als wie ich es aus Österreich gewohnt war.
Das alles änderte sich, als ich dann Teil der neuen Familie wurde. Den die wohnten in einem für chilenische Verhältnisse sehr großen Haus, Garten und Pool durfte natürlich auch nicht fehlen. Die Hündin, ein kleiner Staubwedel die aus 90 Prozent nur aus langen weißen Fell bestand, wird regelmäßig zum Frisör geführt. Dafür gehen pro Monat locker 40.000 bis 50.000 Pesos drauf was so um die 50 bis 60 Euro sind. Ein gutes Beispiel um euch erklären wie es in Chile aussieht : In den Straßen leben unglaublich viele Hunde, niemand kümmert oder schert sich um die, aber die wenigen kleinen Hunde, die das Glück haben in einer wohlhabendender Familie zu leben, bekommen viel zu viel im Überfluss. Gerechtigkeit ist leider hier nicht zu finden. Ein paar weniger an der Spitze, getragen von den Massen die täglich ums Überleben kämpfen. Das trifft nicht nur auf Hunde gut zu, das ist auch die traurige Realität in den Gesellschaftsklassen.
Ich hatte also einen rasanten Wechsel von einer Schicht in die andere und mein gesamtes Chile-Bild was ich in den letzten 5 Monaten gesammelt und zusammengesetzt hatte, zerfiel. Mein einst so gefährliche Heimat, Maipu mit den vielen Hunden, den verrückten Micros und den vielen Künstlern, Akrobatiker und den ganzen Chaos verschwamm. Ich betrat eine neue Welt.
Penalolen : (Über den n sollte eine Welle sein- also Penialolen ) eine Comunidad, die auf einen Berg beruht und mir unglaublich gut gefällt. Noch dazu die sportlichste in ganz Santiago, das stimmt. Meine neue Gastmutter – Andrea arbeitet im Sportzentrum als Administratorin und hat uns dann im Jänner einmal alles gezeigt. Ich war sofort begeistert soviel wie möglich auszuprobieren, dazu zählte Zumba, Crossfit und auch Spinning. Hey und das alles nochdazu gratis hehe. Also ausnutzen soviel wie geht.
Ja wir haben auch viel unternommen, wir waren eine Woche lang dann am See, sind dort natürlich wieder Motorboot und Wasserski gefahren, waren am Strand, naja haben einfach das Leben genossen. Danach war ich dann eine Woche lang alleine zuhause, weil die Lilli mit ihrer Gastschwester in ein Camp gefahren ist. Die Woche wird für mich sicher sehr in Erinnerung bleiben, einfach weil da soviel passiert ist. Ich hab am Dienstag meine jetzige Gastfamilie kennengelernt, einfach indem ich nach dem Crossfit mit ihnen mitgefahren bin. Wir waren einkaufen und haben uns kennengelernt.
Ich werd sie euch gleich einmal vorstellen. Also da ist meine Gastmama sie heißt Monica und ich hab sie wirklich sehr sehr lieb weil sie sich von anfang an wie eine Mama um mich gekümmert hat 🙂 ❤
Dann meine große Gastschwester, Maca sie ist 22 und einfach sehr intelligent. Nein ehrlich. mit ihr kann man über alle Themengebiete reden und sie kennt sich einfach super aus. Wir haben uns von anfang an super verstanden und ich bin sehr froh, dass ich sie hab!
Jose: Mein 24 Jahre alter Gastbruder, er war am Anfang sehr ruhig, aber wir haben uns dann sehr schnell sehr gut verstanden 🙂 Mit ihm kann ich vorallem sehr gut über soziale Dinge reden, zum Beispiel hat er mir vor kurzem erklärt wie dich chilenischen Typen so ticken und denken, glaubt mir die sind hier bis 30 fast alle noch Kinder.. sehr schade 😉
Nachi: Meine KLEINE Nachi meine 12 jährige Gastschwester, die ich einfach furchtbar lieb hab, und schon wie meine Schwester ist <333
Jose: Mein Gastpapa, mit ihm kann ich super tolle Gespräche führen und auch er hat schon einen ganz besonderen Platz in meinen Herzen 🙂
tadaaa: numero 1 maca, dann ich, dann meine Mama und Nachi
hier nocheinmal alle 🙂 mitn Bruder und Papa
Auf unseren Urlaub am Meer 🙂
Beim Schuluniform anprobiern 🙂
Ja hier habts einen kurzen Überblick von meiner neuen Gastfamilie, zu ihnen bin ich am 11.2 gezogen – auf einen Donnerstag.
Aber ich bin stehen geblieben, bei der woche als ich sie kennengelernt hab. Gut jedenfalls hatte ich am Mittwoch erfahren, dass ich eine andere Gastfamilie auch noch besuchen werde, nämlich die von einer Austauschschülerin, die im Dezember zurück in ihr Land geflogen ist.
Ich lernte sie also kennen, aber dadurch dass ich mit der neuen Direktorin von meiner Organisation fuhr( die übrigens auch meinen Local Area rausgeschmissen hat, zu dem ich eine ziemlich gute Beziehung hatte) hat der ganze Besuch mir eigentlich kaum etwas gebracht. Sagen wir so, das Ziel dieses Besuchs wäre es gewesen die Familie besser kennenzulernen aber durch ihr dauerndes nerviges Geplapper ist daraus nichts geworden. Nein ehrlich ich versteh nicht, warum sie mich kaum zu Wort kommen hat lassen und die gesamte Aufmerksamkeit der Gasteltern dauernd auf sich zog. Gut, ich war ein Produkt, sie musste mich ja anpreisen. Aber doch blieb es eine Enttäuschung. Vl auch für die Familie wer weiß.
Ich hatte ein paar Tage Zeit um mich zu entscheiden, und Yfu dann meine Antwort zu sagen. Glaubt mir ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, einfach weil die Familien wieder komplett andere Welten sind. Die eine, lebte in Penialolen, nahe von Lilli ihrer Familie und ich würde drei Geschwister haben, mein Zimmer teilen und auf eher engeren aber sehr schön grünen Raum zusammen leben. haha.
Die andere Familie wohnt in Puento Alto, weiter weg vom Zentrum, die Eltern sind Ärzte, das Haus riesig, sie reisen, sie haben Geld. Aber ich entschied mich dann für die erste Familie die ich kennengelernt habe. Jetzt wohn ich mit einer Hündin, zwei Hühnern drei Geschwistern und meinen Gasteltern in einem eher kleinen Haus aber ich fühl mich seh rwohl.
Wir waren in Valdivien auf einer Beerdiung . 12 Stunde Anreise, 12 Stunden Rückreise und das in 1 1/2 Tagen, wir waren eine Woche am Meer, wir waren wander, haben uns unterhalten, sind zusammen zum Zumba gegangen. Ich hab alles sehr genossen, einfach weil sie mich mit so viel Liebe aufgenommen und akzeptiert habe. Ich fühl mich wirklich wie zuhause 🙂 und das ist schön.
Ein paar Fotos von Lilli ihrer Familie, wie wir in La Serena waren 🙂 Leute, ich verabschied mich hiermit und geh ins Bett, aber ich schreib in den nächsen Tage den Post über die neue Schule und die gaaaanz vielen anderen Dinge die hier noch passiert sind 🙂
Saludos y besitos,Lisa